Der Lobgesang der Maria (Lk 1, 46–55), das Magnificat, gehört in den Erzählzusammenhang der Weihnachtsgeschichte. Die schwangere Maria stimmt ihn an, als sie kurz nach der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel ihre Verwandte Elisabeth besucht und von ihr als ›Mutter des Herrn‹ gepriesen wird. Ergänzt hat Bach es um vier kommentierende Texte, darunter die Lieder ›Vom Himmel hoch‹ und ›Freut Euch und jubiliert‹.
Johann Sebastian Bachs Magnificat entstand ganz zu Beginn von Bachs Leipziger Amtszeit für die Weihnachtsvesper am 25. Dezember 1723; für eine spätere Wiederaufführung am ersten Weihnachtstag fügte Bach einer Leipziger Tradition folgend vier weihnachtliche Einlagesätze hinzu. Erst in den 1730er Jahren bearbeitete er das Magnificat zur der heute bekannten Fassung in D-Dur um, in der Pauken und Trompeten dem Werk einen besonders festlich-beschwingten Charakter verleihen.