Gottfried August Homilius studierte Jura in Leipzig und zählte vermutlich zum direkten Schülerkreis von Johann Sebastian Bach. Ab 1742 war Homilius Organist an der Dresdner Frauenkirche und ab 1755 bis zu seinem Tod Kreuzkantor und Musikdirektor an den drei Hauptkirchen Dresdens; Hauptwirkungsort Homilius’ war die Dresdner Frauenkirche, nachdem die Kreuzkirche 1760 durch preußische Truppen zerstört und ihr Neubau erst 1792 geweiht wurde. Homilius starb 1785 in Dresden.
Homilius hat überwiegend Kirchenmusik komponiert: mehr als 10 Passionen, je ein Oratorium zu Weihnachten und zu Ostern, über 60 Motetten, 180 Kantaten, 4 Magnificat, Choräle, Präludien und Choralvorspiele. Im Jahr 1776 wurde Homilius als der »wohl jetzt ausgemacht beste Kirchenkomponist« bezeichnet. Nach seinem Tod kam Ernst Ludwig Gerber sogar zu der Ansicht, Homilius sei »ohne Widerrede unser größter Kirchencomponist«. Seine Vokalkompositionen erfreuten sich bis in das 19. Jahrhundert hinein hoher Beliebtheit. Eine große Zahl bis heute erhaltener Abschriften zeugt von der Verbreitung seiner Werke. Im Zuge der Homilius-Renaissance der letzten Jahre wurden viele der wiederentdeckten Werke des Kreuzkantors neu veröffentlicht und eingespielt.
Homilius’ Weihnachts-Kantaten sind eine besonders bemerkenswerte Entdeckung unter den Dresdner Musikschätzen. Über 40 Jahre wirkte Homilius an der Dresdner Frauenkirche und besetzte damit das wichtigste kirchenmusikalische Amt der Residenzstadt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern schrieb er die benötigte Musik weitgehend selbst. Weit über Dresden hinaus wurden seine Werke aufgeführt, eine Tatsache, welche die Beliebtheit von Homilius’ Musik – die erst jetzt ihre Wiederentdeckung erfährt – zur damaligen Zeit verdeutlicht.