Sibylle Fischer
erhielt ihre Gesangsausbildung an den Hochschulen für Musik und Theater Hannover und Hamburg. Sie schloss ihr Studium in Hamburg in den Fächern Lied und Oratorium sowie Oper mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Norman Shetler, Victoria de los Angeles, Harry Kupfer, Kurt Widmer und Klesie Kelly folgten. Sie war Stipendiatin der Accademia Chigiana di Siena (1997), Preisträgerin des Meistersängerwettbewerbs Nürnberg (1997) und des Wettbewerbs der Elise–Meyer–Stiftung (1998). Schon während ihres Studiums widmete sich die Sängerin der Gestaltung von Oratoriumspartien, bis heute stellt dies einen Schwerpunkt in ihrem künstlerischen Schaffen dar.
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Von 2000 bis 2004 war die Sängerin Ensemblemitglied des Theater Aachen. Dort sang sie zunächst Mezzosopranpartien wie Prinz Orlofsky, Cherubino, Dorabella, Hänsel, die Titelpartie in Händels Xerxes und schließlich als Sopran die Marie in A. Bergs Wozzeck sowie Uraufführungen von K. Lang (Die Perser) und H. Oehring (Wozzeck – kehrt zurück). Darüber hinaus gastierte sie in diesen Jahren an verschiedenen deutschen Bühnen (Kiel, Weimar, Heilbronn, Magdeburg, Flensburg), 2006 als Fiordiligi in Mozarts Cosi fan tutte bei der Kammeroper Frankfurt.
Im September 2013 sang sie die Concepcion in L’ heure espagnole von M. Ravel und Alison in The Wandering Scholar von G. Holst in einem Operndoppelabend der Young Opera Company in Freiburg/Breisgau. Im Mai 2013 war die Sopranistin als Gutrune in der Götterdämmerung von R. Wagner bei den Richard-Wagner-Festtagen der Stadt Leipzig zu Gast. Beide Produktionen wurden von der Fachpresse zum Teil frenetisch besprochen.
Wichtige Projekte der letzten Zeit waren eine CD-Produktion mit Liedern von E. W. Korngold, unter anderem den bedeutenden Liedern des Abschieds (Naxos), zusammen mit dem Pianisten Klaus Simon, die Gestaltung der Sopranpartie im War-Requiem von B. Britten sowie in der Oper Kein Ort. Nirgends von Anno Schreier die Partie der Karoline von Günderrode. Im Juni 2010 interpretierte sie zusammen mit dem Jakobsplatzorchester in München die Orchesterlieder op. 8 von Arnold Schönberg. Im Rahmen der Sail 2010 in Bremerhaven gestaltete sie den Orchsterliederzyklus Sea Pictures von E. Elgar, im Herbst 2010 Rückert-Lieder von G. Mahler mit der Kammer-Sinfonie Bremen.
Von der Berliner Opernkompanie Novoflot wurde sie für die dreiteilige Opernsaga Kommander Kobayashi engagiert, die in den Jahren 2005–2007 Kurzopern diverser bedeutender zeitgenössischer KomponistInnen wie H. Oehring, M. Eggert, A. Gryka und K. Lang zur Uraufführung brachte. Mit diesen Produktionen gastierte die Sängerin an der Hamburgischen Staatsoper, den Sophiensaelen in Berlin, dem Teatr Wielki in Warschau, dem Theatre National du Luxembourg sowie dem Trafo in Budapest. Mit dem Ensemble Avantgarde und Deutschland Radio Kultur gestaltete sie im Juni 2006 im Gewandhaus zu Leipzig einen Kammermusikabend mit Werken von H. Eisler, im selben Jahr sang sie in Leipzig Hölderlinvertonungen von W. Rihm, G. Ligeti und H. Eisler. Sie war bei diversen Festivals zu Gast, u. a. bei Ultraschall 2005, Opernfestival Engadin 2005, MDR-Musiksommer 2006, Warschauer Herbst 2006, Maerz-Musik 2007 mit dem RSO Berlin und den Wernigeröder Schlossfestspielen 2009.