Aber auch Kantorin und Organistin Eva Schad bewältigte in den Kirchen besondere Herausforderungen, denn sie leitete nicht nur den Kammerchor, sondern musste auch innerhalb kürzester Zeit mit sehr verschiedenen Orgeln zurechtkommen. So erwarteten sie historische, pneumatische und mechanische Instrumente, mal ganz große mit 100 Registern auf vier Manuale verteilt, auf denen Werke von Karg-Ehlert, Reger und Schumann klanglich besonders beeindruckten, mal nur einmanualige, auf denen Liedvariationen von Samuel Scheidt filigran darstellbar waren. Höhepunkt war jedoch gewiss die Görlitzer Sonnenorgel mit ihren 88 Registern und allerlei zusätzlichen Klangeffekten wie Gezwitscher, Kuckucksrufen, Trommeln und Zimbeln.
Auf der Reise wurden viele Orte besichtigt. Dabei erfuhren die Chormitglieder so einiges über Umgebindehäuser in Obercunnersdorf oder über die unglaublich aufwendige Herstellung von Damast im Damast- und Frottiermuseum in Großschönau. Ferner besichtigten die Sängerinnen und Sänger auch Orte wie Herrnhut, bekannt durch die gleichnamigen Sterne, und Bautzen, bekannt durch den dort hergestellten Senf. Dass beide Orte aber auch eine besondere Geschichte haben, erschloss sich erst durch den Besuch u. a. eines historischen Friedhofes in Herrnhut, auf dem viele Menschen, die zur Bruderschaft der Herrnhuter Gemeinde gehörten, begraben sind.
In Bautzen gab es kein Konzert, dafür aber eine besondere Stadtführung durch eine sorbische Fremdenführerin, die in ihrer Tracht viel von den Sorben in Bautzen erzählte. Ein spontanes Straßenkonzert vor einem sorbischen Restaurant zur Begrüßung der Restaurantchefin ließ auch Angestellte aus ansässigen Geschäften lauschen, und anschließend wurde dem Chor kräftig applaudiert.