»So gut hat hier noch kein Chor gesungen!«, das war der Kommentar des Besucherführers im Deutschen Bundestag in Berlin, als der Bremerhavener Kammerchor am Pfingstmontag spontan auf der Besuchertribüne das ›Alta trinita beata‹ anstimmte.
Die Besichtigung des Bundestages gehörte aber nur zum touristischen Nebenprogramm des Chores, der mit der Berlinfahrt in erster Linie einer Einladung in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Kurfürstendamm gefolgt war. Es galt, den vom Deutschlandfunk und der angeschlossenen Deutschen Welle weltweit ausgestrahlten Gottesdienst am Pfingstsonntag musikalisch mitzugestalten. Dabei hatten die 28 Sängerinnen und Sänger vor allem zwei Teile der sehr diffizilen, sich bis in 16 Stimmen auffächernden doppelchörigen Messe von Frank Martin zu bewältigen. Das begeisterte Lob des Predigers dieses Gottesdienstes, des Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dr. Wolfgang Huber, war der verdiente Lohn. Fast noch mehr zählte aber die Anerkennung, die der Organist dieses Gottesdienstes, der Professor für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Berliner Universität der Künste, Wolfgang Seifen, dem Chor zollte. Er sprach ihm eine Generaleinladung aus: »Ihr seid herzlich eingeladen, wieder hier zu singen. Jederzeit, wann immer ihr wollt.«
Beim einstündigen Konzert am Abend, wiederum in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche, stand die Martin-Messe erneut im Mittelpunkt. Auch dieses gut besuchte Konzert fand begeisterte Zuhörer, die den Chor nicht vor Ablieferung einer Zugabe gehen ließen.