Chorgründung
Am 14. Dezember 1963 kündigt die Nordseezeitung in einem kurzen Artikel »Bachs Weihnachts-Oratorium in der Christuskirche« an:
Für diese Aufführung wurde ein Auswahlchor gebildet, der mit diesem Werk erstmals an die Öffentlichkeit tritt und seine Arbeit als ›Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven‹ fortsetzen wird.
Die Proben fanden bis zum Bau des heutigen Gemeindehauses im Jahr 1975 in einem Saal statt, der zu dem heute noch bestehenden Pfarrhaus in der Schillerstraße 3 gehörte.
Mit Bachs Weihnachtsoratorium hat das musikalische Leben der Evangelischen Stadtkantorei Bremerhaven begonnen. Und das Weihnachtsoratorium ist das von ihr am häufigsten aufgeführte Oratorium: Elfmal ist es in 50 Jahren erklungen, davon zweimal vollständig mit allen sechs Kantaten.
Eine Aufführung aller sechs Teile an einem Tag wurde in den Anfangsjahren der Kantorei noch als Herausforderung für die Aufnahmefähigkeit der Zuhörer empfunden. In einer Ankündigung der Aufführung vom 16. Dezember 1969 schrieb Kantor Friedrich Wandersleb im ›Geestemünder Gemeindeboten‹:
… sollen in diesem Jahr, wohl zum ersten Mal, alle sechs Teile an einem Abend erklingen. Um die Hörer nicht zu überfordern, sind allerdings innerhalb der Teile Kürzungen vorgesehen. Nicht an den Chorsätzen, denn gerade die große Schönheit der bisher nicht aufgeführten Choräle und Choralsätze hat den Wunsch nach einer Gesamtaufführung ausgelöst.
Es ist diesen Worten anzumerken, wie schwer Friedrich Wandersleb die Kürzungen an einigen Arien gefallen sein müssen. Für die zweite Gesamtaufführung 30 Jahre danach, am 17. Dezember 2000, verteilte Kantorin Eva Schad die Kantaten 1–3 und 4–6 auf den späten Nachmittag und den Abend, dazwischen gab es einen Imbiss im Gemeindehaus.