Im ehemaligen Stadtbad und in der Meyer-Werft
Es ist zwar eine klösterliche Handschrift, die das Libretto für die wohl berühmteste Komposition von Carl Orff abgegeben hat. Aber eine Aufführung in einer Kirche rechtfertigt diese Tatsache allein noch nicht. Denn deren Bezeichnung als cantiones profanae, sprich ›weltliche Lieder‹, könnte – wie der damalige Kantor Carsten Klomp 1994 im Programmheft zur Aufführung schreibt – »durchaus noch das Wörtchen ›sehr‹ vorangestellt werden«, insofern sie »zum Teil recht drastisch die Freuden des Saufens, Fressens, Liebens und Spielens, verbunden mit heftigen Angriffen auf Kirche und Gesellschaft«, beschreiben. Doch Chorleiter und Chor wollten das Werk gerne aufführen. So fand sich ein ungewöhnlicher, aber – wie sich herausstellte – sehr geeigneter Aufführungsort, den es mittlerweile nicht mehr gibt, das so genannte ›Design-Labor‹, besser bekannt unter dem Namen ›ehemaliges Stadtbad‹.